Invasive Neophyten
Invasive Neophyten tragen weltweit zum Rückgang der biologischen Vielfalt bei und gelten als der zweit wichtigste Grund des Artenrückgangs, gleich nach der Zerstörung von Biotopen durch den Menschen. Das Einbringen solcher Arten muss darum nach Möglichkeit verhindert werden. Bereits etablierte Bestände sollten kontrolliert oder beseitigt werden. Etwa zwei Drittel aller Neophyten, welche vom Bund als invasiv identifiziert wurden, treten auch im Kanton St.Gallen auf.
Warum ist das Thema Neophyten so aktuell?
Die zunehmende Globalisierung hat zu einem starken Anstieg des interkontinentalen Warentransportes, Verkehrs und Tourismus geführt. Immer schneller und häufiger werden Waren um die Welt transportiert, und dabei – bewusst oder unbewusst – auch Lebewesen in fremde Lebensräume gebracht, wohin sie natürlicherweise nie gekommen wären. Auch der Klimawandel begünstigt diese Entwicklung, weil durch die Erwärmung der Erde immer mehr Lebensräume besiedelbar werden, mildere Winter das Überleben begünstigen und die vermehrte Sommertrockenheit die Widerstandskraft vieler Lebewesen herabsetzen. Wärmere Bedingungen führen auch dazu, dass sich Insekten- und Pilzarten klimabedingt nordwärts und/oder in grössere Höhenlagen ausbreiten.
Liste invasiver Neophyten
Die folgende Liste enthält eine Auswahl invasiver Pflanzenarten, die in unserer Region problematisch sind. Sie ist jedoch nicht abschliessend.
- Chinesische Hanfpalme (Trachycarpus fortunei)
- Drüsiges Springkraut (Impatiens glandulifera)
- Einjähriges Berufkraut (Erigeron annuus)
- Essigbaum (Rhus typhina)
- Japanknöterich (Reynoutria japonica)
- Kanadische Goldrute (Solidago canadensis)
- Kirschlorbeer (Prunus laurocerasus)
- Riesenbärenklau (Heracleum mantegazzianum)
- Seidiger Hornstrauch (Cornus sericea)
- Sommerflieder (Buddleia davidii)
Darunter finden sich Arten, deren Bekämpfung der Kanton St.Gallen in Zusammenarbeit mit den Gemeinden seit 2008 mit beträchtlichem finanziellem Aufwand unterstützt. Dabei gilt das 4-Säulen-Prinzip: Prävention, Erfassung, Bekämpfung und Erfolgskontrolle. Die Überwachung der Situation wird erleichtert durch das Neophyten-Geoportal, eine GIS-Anwendung zur Erfassung der Standorte sowie zur Koordination und Erfolgskontrolle von Bekämpfungsmassnahmen.





Bestimmung von invasiven Neophyten
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